Letztens in einem Männerworkshop… Zum Abschluss eines jeden Tages frage ich die Teilnehmer nach ihrer persönlichen Männerstunde. (Siehe auch den Artikel „MännerStunde“ http://wp.me/p3eH4G-h7) Viele wissen genau, was ich damit meine. Sie können sofort einen Zeitpunkt des Tages benennen, der nur für sie da ist. Sei es, dass Man(n) nach der Arbeit auf der Toilette über eine halbe Stunde verharrt und bei sich „ankommt“. Oder der Hundespaziergang mehr als nur die Liebe zum Tier darstellt, sondern den in Bewegung kommenden Mann zum Nachdenken und Runterfahren bringt.
Doch was geschah nun bei diesem Männerworkshop? Ich stellte die Frage und die Männer warfen prompt ihre gelebten Stunden ein. Nur ein Mann blieb dabei still. Er wirkte konzertiert und sagte dann: „Ich habe in den letzten 6 Jahren keine einzige Männerstunde gehabt. Da bin ich jetzt wirklich baff und muss erst einmal weiter darüber nachdenken!“
Er hatte den Tag wirklich aufrecht zugehört, aktiv teilgenommen und zunehmend verstanden, dass Gesundheit nur durch eine ernst gemeinte Selbstfürsorge erhalten bleiben kann. Zu Anfang des Tages wollte er durch diesen Gesundheitsworkshop eigentlich nur wissen, welches Entspannungsverfahren am besten für ihn sei und wie man heute gesund essen sollte. Am Ende hatte er aber dann doch verstanden, dass es vielleicht auch ganz woanders anfangen könnte. Seine 6 Jahre nicht gelebte Männerstunde kam aus dem Drang, etwas leisten zu müssen, sich im Aufbau zu befinden, beruflich wie privat. Doch darüber war er müde geworden, so wie er berichtete.
Ich denke, wir sollten nicht etwas „Fremdes“ von den Männern einfordern oder sie da hinberaten, dieses oder jenes für ihre Gesundheit zu tun. Die Selbsthilfe zu einer stabilen Gesundheit entsteht direkt aus dem eigenen, schon bestehenden „Handwerkskoffer“. Wir sollten das auch so vermitteln und im Leben der Männer nach solchen Stunden und Möglichkeiten gemeinsam suchen. Häufig hilft das Männern, sich besser darüber bewusst zu werden.
Ich kann nur sagen, dass mich solche Momente am Ende eines Workshoptages, wo ich auch selber schon ziemlich durch bin, immer wieder beeindrucken, ja fast mitnehmen.
Wie immer wünsche ich Ihnen eine gesundheitliche Woche.
„Da bin ich jetzt baff!“ – Die nicht gelebte MännerStunde

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