Der MännerCoach

Wenn man auf der Suche nach „Männertherapeuten“ in Deutschland unterwegs ist, stößt man zum einen auf Björn Süfke (siehe Artikel „Der Männertherapeut“). Zum anderen folgt auch schnell der Name Johannes Vennen. Dieser Psychologe und Psychotherapeut sitzt in Kiel und berät zum einen Männer in besonderen beruflichen wie privaten Lebenslagen, zum anderen hat er sich auf „Männertherapie“ spezialisiert. Als ehemaliger Leiter einer Alkohol- und Drogenentzugsklinik kommt man fast zwangsläufig zum Thema: Wie gehen Männer mit sich um? Mit ihren Sorgen und Beschwerden? Wieso zeigen sie eher körperliche als seelische Beschwerden? Nach der Erfahrung von dem Kieler Psychochtherapeuten neigen Männer stärker zum Externalisieren. Vennen benennt das so: „Männer sind mehr in der Welt da draußen zuhause, die Innenwelt ist dagegen eher eine Art Terra incognita.“ Das Externalisieren könne man aber auch als „männliche Ressource“ für die Therapie nutzen. Um seinen männlichen Patienten einen Zugang zu ihrem Innenleben zu erleichtern, arbeitet Herr Vennen mit Visualisierungen. Dazu zählt z.B. die Arbeit am Flipchart. „Wenn Männer stärker externalisieren, muss ich eben das Interne, ihre Gefühle und Bedürfnisse, externalisieren, also sichtbar machen.“ Hilfreich dafür seien auch die Fragebögen, die Vennen einsetzt. Auch davon würden die männlichen Pat. mehr profitieren, weil die graphische Aufbereitung der Ergebnisse das Innenleben bzw. seelische Prozesse sichtbar machen würden. Psychotherapien sind immer dann besonders effektiv, wenn sie bedürfnisgerecht sind und die Vorlieben der Patienten integrieren. Dazu nutzt Vennen die Technikaffinität der Männer, in dem er z.B. Gespräche mittels Smartphone oder per Video aufnimmt. Hierbei empfiehlt er, diese sich mal zu Hause anzuhören oder zu -sehen, sich somit zu spiegeln. Aus seiner Erfahrung wird dies eher von Männern als von Frauen angenommen. Die Grundvoraussetzung für die Arbeit mit Männern, betont Vennen, ist jedoch, dass diese von einem positiven Bild von Mannsein oder Männlichkeit getragen wird. Auf die Frage der häufigsten Beratungsanlässe gibt Herr Vennen drei Themenbereiche an: 1. Die zunehmende Jobverdichtung und Erreichbarkeit, 2. Partnerschafts- und Trennungsprobleme und 3. Spätes Outing der eigenen Homosexualität. Anders als Herr Süfke ist Herr Vennen auch als Männercoach unterwegs. Hier lassen sich Männer aus unterschiedlichsten Anlässen beraten. Aber lesen Sie gerne dazu später mehr im Buch. Auf meine letzte Frage: Was sollte wir Ärzte in Bezug auf Männer ändern?, antwortet Herr Vennen so: „Es wäre schön, wenn Ärzte einmal mehr bei Männern nachfragen würden und sie nicht als „Gesundheitsmuffel“ sehen würden. Viele Männer antworten nur auf spezifische Nachfragen, von selber kommen sie nicht immer gleich auf das eigentliche Thema.“ Dies ist auch meine Erfahrung. Wer bei bestimmten körperlichen Beschwerden von Männern nur diese wahrnimmt, verpasst die Chance eines sinnvollen Zuganges. Ist „das Thema“ erst einmal angesprochen, sprudelt es bei nicht wenigen nur so heraus. Das können auch mal sich massive Eheprobleme dahinter verstecken. Also, schauen Sie doch mal bei Herrn Vennen vorbei unter: http://www.maennergesundheit-sh.de.

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